Sie tobt. Sie weint. Sie motzt beim Schiedsrichter. Und vor allem begleitet sie jeden Schlag mit einem ohrenbetäubenden Schreien.
Die Portugiesin Michelle Larcher de Brito (18, WTA 148) ist die Scream-Queen des Tennis. Im Vergleich zu ihr ist selbst Maria Scharapowa ein leise schnurrendes Kätzchen.
Auf der anderen Seite des Platzes steht das pure Gegenteil. Die Aargauerin Stefanie Vögele (21, WTA 140) gehört zur ruhigen, seriösen Sorte, die nicht auf Drama macht, sondern sich auf ihr Spiel konzentriert.
Und das wird am Ende belohnt. Vögele gewinnt in der letzten Qualirunde nach zweieinhalb Stunden 7:5, 3:6, 6:4. Und die bei Nick Bollettieri ausgebildete und einst als Wunderkind gepriesene Larcher de Brito kriegt einen Weinkrampf und versucht ihren Schläger zu zerhacken – auch das ohne Erfolg.
Dank Vögele steht damit wieder einmal eine Schweizerin im Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers. Nach dem Rücktritt von Patty Schnyder und der Fussverletzung Timea Bacsinszkys war dies zuletzt in Wimbledon und den US Open nicht der Fall. Gegnerin ist am Dienstag die Deutsche Sabine Lisicki (WTA 15).